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25. November 2024

Fördermöglichkeiten beim Immobilienkauf

Beim Kauf einer Immobilie sind die Finanzierung und die damit verbundenen Kosten oft die größte Hürde. Doch es gibt gute Nachrichten: In Deutschland stehen zahlreiche Förderprogramme zur Verfügung, die Ihnen den Weg zum Eigenheim erleichtern können. Mit den richtigen Informationen und einer gründlichen Recherche lassen sich attraktive Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen sichern, die Ihre Investition in die eigenen vier Wände deutlich erleichtern. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Fördermöglichkeiten es gibt und wie Sie diese optimal für sich nutzen können.

KfW-Förderungen: Günstige Kredite für energieeffizientes Bauen und Sanieren

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist eine der bekanntesten Anlaufstellen für Förderungen in Deutschland. Die KfW-Bank bietet eine Vielzahl von Programmen, die speziell auf den Immobilienkauf und die energetische Sanierung ausgerichtet sind.

Welche Förderprogramme bietet die KfW an?

  • KfW-Wohneigentumsprogramm (Nr. 124): Dieses Programm unterstützt den Kauf oder Bau einer Immobilie mit zinsgünstigen Krediten. Sie können bis zu 100.000 Euro zu attraktiven Konditionen erhalten.
  • Energieeffizient Bauen (Nr. 297/298): Wenn Sie ein besonders energieeffizientes Haus bauen oder kaufen möchten, profitieren Sie von zusätzlichen Fördergeldern. Diese Kredite sind besonders für Neubauten geeignet, die den KfW-Effizienzhaus-Standard erreichen.
  • Energieeffizient Sanieren (Nr. 261/262): Für die Sanierung älterer Bestandsimmobilien bietet die KfW ebenfalls Förderungen an. Neben zinsgünstigen Krediten können Sie auch Zuschüsse für energetische Sanierungsmaßnahmen erhalten.

Tipp: Je höher der Energieeffizienzstandard Ihrer Immobilie, desto größer sind die finanziellen Vorteile. Besonders Neubauten, die den KfW-40 oder KfW-55 Standard erreichen, sind förderfähig.

BAFA-Förderung: Unterstützung für erneuerbare Energien

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Investitionen in erneuerbare Energien und energieeffiziente Technologien. Wenn Sie beispielsweise eine Wärmepumpe, eine Solarthermie-Anlage oder eine Pelletheizung in Ihrer Immobilie installieren möchten, können Sie hier Zuschüsse beantragen.

Welche Förderungen bietet das BAFA an?

  • Zuschüsse für Wärmepumpen: Je nach Art der Anlage und Effizienzklasse können Sie bis zu 35 % der Investitionskosten erstattet bekommen.
  • Solarthermie-Anlagen: Die Installation von Solarthermie zur Unterstützung der Heizung und Warmwasserbereitung wird ebenfalls bezuschusst.
  • Biomasseheizungen: Auch für Holzpelletheizungen oder Scheitholzkessel gibt es attraktive Förderungen.

Tipp: Diese Zuschüsse lassen sich oft mit KfW-Krediten kombinieren, um eine noch höhere finanzielle Entlastung zu erreichen.

Wohn-Riester: Altersvorsorge und Eigenheim in einem

Eine weitere Möglichkeit, die Finanzierung Ihres Eigenheims zu unterstützen, ist das Wohn-Riester-Programm. Dieses kombiniert die Altersvorsorge mit dem Immobilienkauf und bietet Ihnen steuerliche Vorteile sowie staatliche Zulagen. Vor allem Familien und Personen mit Kindern profitieren von zusätzlichen Zulagen.

Was macht Wohn-Riester so attraktiv?

  • Steuervorteile: Die Beiträge zur Tilgung des Darlehens können steuerlich geltend gemacht werden.
  • Staatliche Zulagen: Die jährliche Grundzulage beträgt aktuell 175 Euro pro Person, während Eltern pro Kind bis zu 300 Euro zusätzlich erhalten.
  • Flexibilität im Alter: Sie können das Kapital aus Ihrem Wohn-Riester-Vertrag später nutzen, um Ihre Immobilie altersgerecht zu sanieren.

Tipp: Wenn Sie bereits einen Riester-Vertrag haben, prüfen Sie, ob sich eine Umwandlung in einen Wohn-Riester-Vertrag lohnt.

Förderprogramme für Familien: Unterstützung für den Traum vom Eigenheim

Besonders für Familien gibt es zahlreiche regionale und bundesweite Förderprogramme, die den Immobilienkauf erleichtern sollen. Diese Programme richten sich häufig an junge Familien mit Kindern und bieten günstige Kredite oder direkte Zuschüsse.

Welche Förderungen gibt es speziell für Familien?

  • Baukindergeld (bis 2023): Zwar ist das bundesweite Baukindergeld mittlerweile ausgelaufen, doch viele Bundesländer und Kommunen bieten eigene Zuschussprogramme an.
  • Landesförderungen: In einigen Bundesländern wie Bayern, Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen gibt es zusätzliche Fördermöglichkeiten, speziell für Familien mit mehreren Kindern.
  • Kommunale Zuschüsse: Manche Gemeinden unterstützen Familien beim Kauf von Grundstücken oder Bestandsimmobilien mit speziellen Rabatten oder zinsgünstigen Krediten.

Tipp: Informieren Sie sich bei Ihrer Stadt oder Gemeinde über spezifische Förderungen, die oft wenig bekannt, aber äußerst wertvoll sein können.

Regionale Förderprogramme: Unterstützung durch Städte und Kommunen

Neben den bundesweiten und länderspezifischen Programmen lohnt es sich, auch nach regionalen Förderungen Ausschau zu halten. Viele Städte und Gemeinden in Deutschland haben spezielle Programme aufgelegt, um bestimmte Stadtteile zu revitalisieren oder den Zuzug von Familien zu fördern.

Beispiele für regionale Förderungen

  • Sanierungsprogramme: Einige Kommunen bieten Zuschüsse für die Revitalisierung von Altbauten an.
  • Zuschüsse für Leerstandsbekämpfung: In strukturschwachen Regionen gibt es Programme, die den Kauf von leerstehenden Häusern fördern.
  • Förderung von energetischen Sanierungen: In einigen Städten gibt es spezielle Zuschüsse für die energetische Aufwertung von Immobilien in bestimmten Stadtvierteln.

Tipp: Prüfen Sie frühzeitig, ob Ihre Wunschimmobilie in einem Gebiet liegt, das für eine regionale Förderung in Frage kommt.

Fazit: Informieren Sie sich gründlich und nutzen Sie Ihre Chancen

Der Kauf einer Immobilie ist eine der größten Investitionen im Leben – umso wichtiger ist es, sich über die zahlreichen Fördermöglichkeiten zu informieren. Ob KfW-Kredit, BAFA-Zuschuss oder regionale Förderprogramme: Jede Unterstützung kann Ihnen helfen, Ihre Finanzierungslast zu reduzieren und den Einstieg ins Eigenheim zu erleichtern.

Unser Rat: Kontaktieren Sie rechtzeitig Ihre Hausbank oder einen unabhängigen Finanzberater, um die besten Fördermöglichkeiten für Ihre individuelle Situation zu ermitteln. Oft lassen sich verschiedene Programme kombinieren, um die finanzielle Belastung weiter zu verringern.

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